Erläuterungen

Überblick
Home


Erläuterungen

Fast jeder Mensch, der ins Freie hinaus tritt, "sieht" irgendwann Wolken. Ob sie oder er diese auch wirklich "wahrnimmt", kann durchaus eine Frage der prinzipiellen Einstellung des Einzelnen gegenüber der Natur sein.

Die hier implementierte und als "Wolkenbildergalerie" bezeichnete Sammlung von Bildern dient in erster Linie zur Unterstützung des Vorlesungszyklus zur "Wolkenphysik und -chemie" für die Studenten der Meteorologie am Fachbereich Physik der Johannes Gutenberg Universität in Mainz. Sie ist also nicht direkt für die allgemeine Öffentlichkeit oder kommerzielle Zwecke konzipiert, obwohl natürlich Jede(r) herzlich willkommen ist, sich darin umzuschauen. Die "Wolkenbildergalerie" wird ständig erweitert, korrigiert oder gegebenenfalls auch umorganisiert. Die letzte Aktualisierung fand im April 2008 statt.

Bei den oft theoretisch orientierten Vorlesungen im Rahmen eines Meteorologie - Studiums tendieren wir Dozenten manchmal dazu die rigorose, mathematische Beschreibung physikalischer Vorgänge sehr stark zu betonen, wie etwa bei der Theorie zur homogenen oder heterogenen Nukleation der Wolkentropfenentstehung oder insgesamt in der "Theoretischen Meteorologie". Nach einigen Semestern verliert man als Student dann vielleicht den Bezug zur und "den Blick für die Natur". Daher soll mit diesen Bildern eine Verbindung zwischen den abstrakten Beschreibungen der atmosphärischen Vorgänge und dem, "was man sehen kann" hergestellt werden. Eine Verbindung, die oft genug den Charakter einer "Gegenüberstellung" annimmt, weil die abstrakten Konstrukte der Theorie in der freien Natur selten in "reiner Form" anzutreffen sind. Deswegen erscheinen manche Bezeichnungen in der "Wolkenbildergalerie" etwas kryptisch, viele entsprechen der offiziellen WMO Nomenklatur, andere jedoch nicht.

Auch erzählen einige der Eintragungen in die "Wolkenbildergalerie" die Geschichte eines länger andauernden oder sich zeitlich auffällig entwickelnden Phänomens. Beispiele hierfür sind die Items "Jetstream-Cirren", "Kaltfront" und "Tropischer Regen". Auf diese Weise soll eine Einbettung des Gesehenen in einen atmosphärischen Kontext versucht werden, was erfordert, über die reine Präsentation eines Einzelfotos hinauszugehen.

Bei allen Eintragsseiten der Wolkenbildergalerie finden sich deswegen kurze oder auch längere Texte, die das in den Aufnahmen Dargestellte beschreiben. Ich habe versucht die Texte auf einem allgemeinverständlichen Niveau zu halten. Gelegentlich wurde jedoch etwas mehr auf die Fachterminologie zurückgegriffen.

Ein weiteres Ziel dieser Bildersammlung ist, den Betrachter anzuregen den Himmel genauer zu beobachten und vielleicht selbst öfter zur Kamera zu greifen. Aus diesem Grund sind die meisten der gezeigten Bilder bei weitem nicht von so professioneller Qualität wie in vielen anderen Publikationen in Internet- oder Printmedien. Sie entsprechen vielmehr dem, was man fotografieren kann, wenn man ein atmosphärisches Phänomen beobachtet und eher zufällig eine -nicht unbedingt für den Zweck auch geeignete- Kamera dabei hat. (Erst ab 2004 wurden Aufnahmen für diese Wolkenbildergalerie mit einer digitalen Spiegelreflexkamera gemacht.) Aber schon nach kurzer Zeit regelmäßigen "in die Luft Schauens" wird man erstaunt sein, wie vielfältig die beobachtbaren Phänomene sind und wie viel man als Beobachter vom Boden oder bei der Reise vom Flugzeugfenster aus über die Vorgänge in der Atmosphäre durch einfaches Hinsehen erkennen und verstehen kann.

Viele Künstler in der Geschichte der Malerei haben Wolken in ihren Werken dargestellt und dabei bewusst oder unabsichtlich verschiedene Wolkentypen "abgebildet". Einige Beispiele dafür sind bei manchen Eintragungen der "Wolkenbildergalerie" hinzugestellt und kurz kommentiert. Diese Bemerkungen zu den Gemälden sind natürlich hochgradig subjektiv, spekulativ, und sollen eher zu eigenen Kommentaren und -auch hier- zu genauerem Hinsehen provozieren.

Eine große Anzahl der Bilder stammen von unseren Reisen zu Messkampagnen und sind von Diplomanden, Doktoranden, Mitarbeitern meiner Forschungsgruppe oder Freunden fotografiert worden. Besonders erfreulich finde ich, dass immer häufiger Studenten zu mir mit eigenen Bildern und der Frage, ob das Material für die Wolkenbildergalerie geeignet sein könnte, kommen.

 

Allen, die Bilder beigetragen haben, möchte ich hierfür sehr herzlich danken. Die Copyrights verbleiben natürlich bei den "Autoren" der Bilder und die Quellenangaben sind deswegen für jedes Foto der "Wolkenbildergalerie" explizit aufgeführt. Das gleiche trifft auf "externe Bilder", wie zum Beispiel die Aufnahmen von Satelliten und dem Space-Shuttle der NASA zu.

Seit dem die "Mainzer Wolken-bildergalerie" im Sommer 2001 ins Netz gestellt wurde erreichten mich häufig Anfragen, hauptsächlich von Zeitschriften oder Kollegen, nach Herausgabe der Bilder und vor allem nach einer Übersetzung ins Englische. Letzterem konnten wir 2008 nachgehen. Was die Herausgabe der Bilder betrifft, so kann man auf Nachfrage hochaufgelöste TIF(F) oder JPG Dateien von mir erhalten. Allerdings ist dies nur für meine eigenen Bilder schnell und problemlos möglich. Denn bei den anderen muss ich erst die Autoren der Bilder um Erlaubnis zur Herausgabe bitten, wobei das Ergebnis unter Umständen negativ sein könnte. Dies war aber bisher noch nie der Fall.

Mainz, 2012

Stephan Borrmann

 

Ein besonders herzlicher Dank gilt Saskia Walter, die die Html- Form der Wolkenbildergalerie konzipiert und erstellt hat. Das aktuelle Layout wurde von Nicole Drewnick entwickelt.

Akutalisiert von Waldemar Schledewitz, 2012