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Überblick

 


´Diamond Dust`



Im arktischen Winter tritt häufig das Phänomen des "Diamond Dust" auf, ein schneefallähnlicher Niederschlag aus heiterem, also völlig wolkenlosem Himmel. Himmel.jpg zeigt den blauen Himmel während des mehrstündigen Niederschlagsereignisses. Auf den anderen Bildern erkennt man die fallenden, sehr feinen Eiskristalle. Es handelt sich nicht um Schneeflocken, also Agglomerate aus nadelförmigen Eiskristallen, sondern um einzelne Kristalle. Dieser Niederschlag ist so fein, dass man ihn kaum sehen kann, außer im Gegenlicht. Bei den Bildern Dust2.jpg und Dust5.jpg ist die Kamera aus dem Gegenlicht der Sonne herausbewegt und entsprechend wenig Eiskristalle sind erkennbar. An den Lichtreflexen auf manchen der Bilder wird die hexagonale Plattenstruktur der Eiskristalle deutlich. Die Bilder Dust1.jpg, Dust3.jpg und Dust4.jpg sind etwas irreführend, weil sie einen dichten, intensiven Niederschlag vortäuschen, den man so nicht wahrnimmt und der so auch nicht aussieht.

Durch die starke Gegenlichtanordnung wird diese optische Täuschung hier erzeugt. Dust2.jpg zeigt realistischer, was ein Beobachter sieht. Da es während des Niederschlags fast vollkommen windstill war, ist ausgeschlossen, dass es sich um von Oberflächen aufgewirbelte und verwehte Schneekristalle handeln könnte. Dieser Niederschlag aus heiterem Himmel entsteht bei extremer Trockenheit der Luft und moderater Kälte (hier etwa -15 °C). (Da etwa 100 m über dem Beobachter eine durch eine Kraftwerksrauchfahne erkennbare Inversion vorlag, ist sogar anzunehmen, dass die Luft oberhalb noch wärmer war.) Unter diesen Bedingungen wird der Wasserdampf durch Diffusion auf langsam fallenden Aerosolpartikeln deponiert und im Laufe einiger Stunden bilden sich durch extrem langsames Depositions-Diffusionswachstum diese Niederschlagsteilchen. Am Boden fielen sie mit etwa 1.8 m/s, d.h. sie fielen die Länge des Beobachters in ca. einer Sekunde. Daraus ergibt sich ein ungefährer Größendurchmesser von 2 mm.

Dust1-5.jpg und Himmel.jpg:
S. Borrmann, Kiruna, Nordschweden, APE-ENVISAT-Messkampagne,
5. März 2003, 8:00 bis 8:20h