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StatusNascendi.jpg: Wenn keine starken Winde herrschen, kann man in einer genügend feuchten, sommerlichen Grenzschicht sich bildende kleine Wolken häufig beobachten. Die Entwicklung folgt dabei im wesentlichen den Schritten, die in diesem Cartoon angedeutet sind. Die Sonne heizt den Boden, bis sich warme Luftblasen vom Boden ablösen (siehe Cartoons (1.) bis (4.) in StatusNascendi.jpg) und nach oben steigen. Wegen des nach oben hin abnehmenden Drucks dehnt sich die aufsteigende Luftblase aus und kühlt sich ab. Ist die als "lifting condensation level" (LCL) bezeichnete Höhe des Kondensationsniveaus erreicht, bilden sich an den in der Luft vorhandenen Aerosolpartikeln kleine Wolkentröpfchen (Kondensation). Dabei entstehen dann die kleinen Cumulus humilis Wolken (siehe Cartoon (6.)). In manchen der Fotos kann man einen weisslichen Schleier um die Wölkchen erkennen. Dieser Schleier ist entweder Luft mit durch Wasserdampf aufquellenden Aerosolpartikeln, die gerade zu Wolkentröpfchen heranwachsen. Oder es handelt sich um Luft mit Wolkentropfen, die gerade verdampfen. Ob die abgebildeten Wolken derzeit am wachsen oder sich gerade
auflösen, kann man an den Bildern nicht erkennen. Dazu müsste
man die einzelnen Wolken länger beobachten. Cumulus humilis
verschwinden oft nach ihrer Entstehung sofort wieder, weil durch
Einmischung (das so genannte "Entrainment") trockener Umgebungsluft
(siehe Cartoon (5.)) Untersättung erzeugt wird und die Tropfen
verdampfen. Nur wenn die Umgebungsluft feucht genug ist, oder niedrige
Turbulenz die Einmischung trockenerer Luft nicht fördert, können
die Cumulus humilis zu Cumulus mediocris und den noch größeren
Cumulus Typen heranwachsen. |
In BLClouds.jpg erkennt man über Süddeutschland (erkennbar
an den Alpen im Hintergrund) an der Obergrenze der Grenzschicht
gerade neu entstehende Wolken. Besonders im Vordergrund links unten
bilden sich aus der dunstigen, feuchten Grenzschicht kleine Wolkenballen
oder kleine Wölkchen mit Zellenstruktur. Im Mittel- und Hintergrund
sind dann schon weiter fortgeschrittene Cumulus humilis Wolken. Formation.jpg zeigt eine sich gerade neu entwickelnde Wolke. Die
weißliche Trübung um die schon erkennbare Wolke sind
frisch erzeugte Tröpfchen. Nach etwa 10 Minuten war die Wolke
zu einem Cumulus humilis herangewachsen, aber vom Wind schon an
den Horizont verfrachtet worden und nicht mehr gut zu fotografieren. |
StatusNascendi.jpg: S. Borrmann; Vorlesung: "Experimentelle Meteorologie III: Wolkenphysik", Institut für Physik der Atmosphäre, Universität Mainz BLClouds.jpg: S. Borrmann; Flug Frankfurt-Kreta zur MINOS-Messkampagne,
30 Juli 2001, früher Nachmittag. CuHumilis1+2.jpg: S. Borrmann, Jerusalem (Westmauer der Altstadt),
Israel, 2. Juni 2005, 10:44 Uhr und 11:19 Uhr Ortszeit CuHumilis4+5.jpg: S. Borrmann, Flug von Tel Aviv, Israel, nach
Frankfurt, 2. Juni 2005, 16:07 Uhr Ortszeit
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