Cumulonimbus Wolken (Cb)
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Squall Lines von Cb
Überblick

 

 


Squall Line von Cumulonimbus Wolken


Definition und Eigenschaften:
Eine "Squall line" ist eine mehr oder weniger linienförmige Anordnung von Gewitterzellen, hohen Cumulus oder Cumulonimbus, also eine linienartige Organisation von Konvektion. Der deutsche Fachbegriff für "Squall line" ist "Böenfront" wegen der kurzen Phase heftiger Starkwinde, die mit der Passage einer Squall line verbunden ist. Diese, sich oft schnell bewegenden "Linien" können Längen zwischen 20 km und 1500 km erreichen. Sie können Teil eines "Mesoscale Convective Systems (MCS)" sein. Oft laufen die "Squall lines" direkt vor oder im Abstand von 150 km bis 500 km vor Kaltfronten her, dabei parallel zu diesen liegend. Wenn sie, wie in den Tropen, nicht im Zusammenhang mit Kaltfronten entstehen, dann bilden sie sich durch Zusammenfluss der Boenfronten mehrerer, vereinzelter Gewitterzellen, oder in den Spiralbändern von Hurrikanen.

"Squall lines" treten bevorzugt in den Tropen oder in tropischen Luftmassen auf. Das kommt daher, weil zu ihrer Aufrechterhaltung eine Kooperation von kontinuierlichem Zustrom feuchter Luft in das Wolkenband hinein und absinkender, vordringender Kaltluft hinter der Squall line erforderlich ist. Dieses Strömungssystem ist in SquallLineSchema.jpg dargestellt. Derartige Bedingungen treten zum Beispiel im Zusammenhang mit dem afrikanischen Monsun (feuchte Bodenluft) und "African Easterly Jet (AEJ)" auf. Die "Squall lines" entwickeln kurze, intensive Niederschläge (auch Hagel) und häufig ist ein klarer Luftsektor vor ihrer Ankunft zu beobachten. Die mit "Squall lines" assoziierten Bodenwinde sind geradlinig, d.h. nicht rotierend verwirbelt, aus einer konstanten Richtung.

Die Bilder entstanden kurz nach Sonnenaufgang am Ort Morro Branco, etwa 100 km südöstlich von Fortaleza an der brasiliansichen Atlantikküste. Die obere Reihe zeigt die "Squall line" als reihenförmige Anordnung von Cumulonimbus-Systemen. Hier sind drei Cb Türme voreinander erkennbar; ein vierter befand sich über dem Fotografen, weitere könnten jenseits des Horizionts sein. Die Wolkenuntergrenzen liegen alle auf gleicher Höhe am "Lifting condensation level". Das Bild in der zweiten Reihe zeigt ein Detail - hier den herausfallenden Niederschlag des vorderen Cb-Turms. Die unteren drei Bilder bieten Ansichten der Umgebung vom Standort des Fotografen in verschiedene Richtungen aus. Diese "Squall line" war also weiträumig mit verschiedenen schicht-, haufen- und walzenförmigen Wolken (also Böenwalzen) assoziiert. Das für Squall-Lines typische Phänomen plötzlich und kurzzeitig auftretender starker, böiger Winde war auch hier deutlich zu beobachten.

Florida.jpg zeigt eine Aufnahme vom Space Shuttle. Dazu liefert die NASA folgende Beschreibung:
"This spectacular, low-oblique photograph shows a convective line of thunderstorms associated with a passing cold front over Florida. A shadow from the height of the thunderstorms, caused by early morning sunlight, can be seen traversing the scene southwest to northeast. The clouds in the storm system rise to about 16,500 meters (55,000 feet). The V-shaped cloud structure is normally associated with cold fronts that cross the Gulf of Mexico and Florida in late winter and early spring.

Severe thunderstorms and tornadoes usually occur with this type of storm system. At the time this photograph was taken, weather stations across Florida reported severe thunderstorms, strong winds, hail, torrential rains, and numerous tornadoes."

SquallLineSchema.jpg: Dissertation von Andreas Reiner, Universität Köln, 2003

SquallLine1-13.jpg: S. Borrmann, Morro Branco bei Fortaleza, Ceara, Brasilien, 24.2.2004, 6:26 Uhr bis 6:42 Uhr

Florida.jpg: NASA Space Shuttle Mission STS41C-40-2130, Copyright: NASA according to NASA Copyright Free Policy, April 1984

 

Kameraparameter

Olympus E-1 digitale Spiegelreflex-Kamera mit 14-54 mm Zoom-Objektiv. Belichtung und Empfindlichkeitswahl (100 ASA) durch Programmautomatik der Kamera. Da die gesamte Szene sehr dunkel war, wurde das Dunkelrauschen des CCD Aufnahmelements sichtbar, wenn auch nur sehr subtil. Dieses konnte durch die "Noisereduction" Funktion der Kamera minimiert werden. Die Bilder wurden im sRGB Farbraum mit einer von Originalauflösung 2560 x 1920 Pixel x 24 Farben aufgenommen.